Es gibt so viel Texte auf dieser Welt, wie nie zuvor. Die Menschheit schreibt und liest mehr denn je: Bücher, Berichte, Zeitungen, Blogs, Tweets bis hin zu WhatsApp-Nachrichten. Die logische Schlussfolgerung muss demnach lauten: Um die Lesefähigkeit kann es nicht so schlecht bestellt sein – die ständige Warnung vor einem Rückgang der Lesekompetenz ist vielleicht doch eher der Klagegesang eines Rudels von Kulturpessimisten.
Andererseits: Nicht nur was wir lesen, verändert uns, sondern eben auch, wie wir lesen. Noch immer wissen wir zu wenig darüber, wie uns das digitale Zeitalter verändert und wie wir den Übergang in die neue Technologie gestalten können.
Welche neuen Rollen kann Print in Zeiten der Digitalisierung einnehmen? Welche Ideen und Möglichkeiten gibt es beim digitalen Lesen? Wie beeinflussen sich beide Medien im Positiven wie im Negativen? Wie verändert sich unser Leseverhalten? Wie kann sich das Lesen gegenüber anderen Techniken wie dem Spielen, dem Zuhören oder dem Zuschauen behaupten?
Für die möglichen Antworten auf all diese Fragen wurde die FURE als Plattform für Theorie und Praxis geschaffen: Die FURE schafft Raum für Statements, Visionen und Positionen von Designer*innen, Medienschaffenden und Kreativen.
Rüdiger Quass von Deyen
www.neudenken-now.de
www.kd1.com
Patrick Marc Sommer
www.patrickmarcsommer.com
www.typoint.com
Veranstalter der FURE
Für »Make Reading Great again« plädieren Sabina Sieghart und Ann Bessemans, »Lesen gefährdet die Dummheit« findet Sabine Reister und Christoph Schall fragt sich, ob man immer sieht, was man liest. Wie Gestaltung das Lesen beeinflusst (Antonia Cornelius) und wie es eigentlich um das »Visuelle Gendern« (Bettina Schulz) steht, erfahren Sie auf 136 lohnenswerten Seiten.
Das Magazin kostet € 19,80 Brutto (€ 16,64 Netto) inklusive Versand.
Nach gängiger Definition beschreibt Disruption einen Vorgang, bei dem ein bestehendes Geschäftsmodell oder ein gesamter Markt durch eine stark wachsende Technologie zerschlagen wird. Andreas Plettner beschreibt in seinem Vortrag, warum sich Print aus seiner Sicht der Disruption entziehen und auch in Zukunft seine Stärken ausspielen wird.
Einmal digital und wieder zurück! In einer Mediengruppe, die ihren Qualitätsjournalismus erfolgreich in die digitale Welt überträgt und immer wieder neue Kanäle bespielt sowie neue Formate für innovatives Storytelling entwickelt, war klar: auch die interne Kommunikation des Unternehmens muss digitaler werden. Doch der Wechsel von Print auf Digital ist manchmal schwieriger als gedacht und gerade Emotionen darf man dabei nicht unterschätzen. Was sich daraus ergibt? Ein gutes Beispiel für einen 1A Fail aus dem man eine Menge lernen kann.
Wie schafft man es, auf einem kartengroßen Bildschirm die Welt zu erklären? Bei der Süddeutschen Zeitung arbeiten wir seit Jahrzehnten mit Bildern und Grafiken, mit Layout und Design. Heute allerdings anders als früher. Mit welchen digitalen Werkzeugen über 30 Storytellings in der Woche produziert werden, wie die digitalen Möglichkeiten das Erzählen verändern und warum uns »Heidelbeer« und »Salami« täglich die Arbeit erleichtern, erklären Sandra Hartung und Felix Hunger vom Visual Desk der SZ.
Auch im 21. Jahrhundert ist das Verlegen von Literatur ein Privileg. Autor:innen und ihre Texte sind immer eine Quelle der Inspiration, weshalb wichtige Bücher die besten Materialien, das beste Design und den besten Druck verdienen haben. Das ist die simple Idee von TOC – The Other Collection: Wir bringen das Beste der zeitgenössischen Literatur mit klassischem Buchdruck zusammen. Die Bücher scheinen in einer limitierten Auflage von 998 nummerierten Exemplaren und signiert von den Autor:innen.
Hapticals, alles was man berühren, darüber streichen, blättern oder taktil entdecken kann, sind unerreichte Stars der Kommunikation. Sie verhelfen dem Unterbewusstsein Lernfelder anzulegen, Erkenntnisse im Gedächtnis zu verankern. Der Memory-Effekt spielt in der Gestaltung von Büchern und Magazinen, im Packaging und im Corporate Design. Wirken und Werben! Anhand von Anfassbarem und Berührendem macht Sabine Reister Lust, auf non-verbale Entdeckungsreise zu gehen. Touch it, feel it.
Hat Print seine Zukunft schon hinter sich? Print ist tot. Es lebe Print. Mithin in der geräumigen Nische können wir es uns und unserem visuell und textlich anspruchsvollen Publikum einrichten. Die einzige Bedingung: Für die Qualität werden keine Gefangenen gemacht.
Literatur auf Insta: Geht das? Diese Frage stellten wir uns im April 2020, mitten drin im ersten Lockdown, als alle plötzlich ein bisschen mehr Zeit für die Lieblingsprojekte haben, die sonst nie zum Zuge kommen. Und so entstand 1000 Zeichen auf Instagram. Wie genau es funktioniert, wer dahintersteckt und was 1000 Zeichen in Zukunft noch so alles plant, erzählt Johannes Erler in seinem Vortrag – und liest ein paar der schönsten 1000 Zeichen-Geschichten vor.
»Irgendwas ist immer…« Wer kennt das nicht: Stolz hält man das fertige Buch in den Händen und muss feststellen, dass da doch noch etwas ist, das man hätte besser machen können. Der Vortrag behandelt anhand von umgesetzten Buchprojekten Abläufe der Buchproduktion und daraus resultierende Überlegungen für die Gestaltung. Was gibt es produktionstechnisch zu beachten? Wie kann ein Buch halbwegs ökologisch produziert werden, welche Materialien gibt es und wie wirken sich diese Fragen auf die Gestaltung aus?
Lesen als Interface. Der Text als Schnittstelle von Körperlichkeit und technischer Vermittlung. Lesen war schon immer beides: Kulturtechnik und Wahrnehmungsprozess. Und beide Ebenen werden in jüngerer Zeit vornehmlich in Hinblick auf digitale Innovationen verstärkt durch die Lese- und Medienforschung in den Blick genommen. Lesen zeigt sich als eine körperliche Praxis im Kontext der konkreten Medienverwendung wie auch als Psychotechnologie, deren Evidenz in hohem Maß von den Medientechnologien beeinflusst wird.
Wie schafft man es, auf einem kartengroßen Bildschirm die Welt zu erklären? Bei der Süddeutschen Zeitung arbeiten wir seit Jahrzehnten mit Bildern und Grafiken, mit Layout und Design. Heute allerdings anders als früher. Mit welchen digitalen Werkzeugen über 30 Storytellings in der Woche produziert werden, wie die digitalen Möglichkeiten das Erzählen verändern und warum uns »Heidelbeer« und »Salami« täglich die Arbeit erleichtern, erklären Sandra Hartung und Felix Hunger vom Visual Desk der SZ.
Seit Jahren kämpft der Magazinmarkt mit sinkenden Verkaufszahlen gedruckter Zeitschriften. Die Branche antwortet darauf mit dem Versuch, konventionelle Magazininhalte in einer digitalen Umgebung zu platzieren, jedoch verändern sich Lesegewohnheiten und Medienkonsum mit der zunehmenden Digitalisierung unserer Gesellschaft. Seltener nehmen wir ein Magazin zur Hand, um uns zu informieren oder die Zeit zu vertreiben.
Schreiben- ist neben dem Lesenlernen eine der wichtigsten Grundlagen für das Lernen im schulischen Bereich. Wie und womit lernen Kinder und Erwachsene also schreiben? Wo lassen sich pädagogische Maßnahmen, Gestalter*innen-Auge und gesellschaftliche Entwicklungen vereinen? Ein kurzer Blick in diese Bereiche zeigt, dass die Zukunft des Schreibenlernens mehr verlangt als bisher — mehr Motivation, Logik, Integration und Didaktik. Dieser Vortrag ist ein Einblick in die Konzeption der integrativen Lernschrift efi.
Wie wirkt sich die typografische Gestaltung von Lehr- und Lernmaterialien auf das Verständnis der Lesenden aus? Sind Schulbücher und Arbeitsblätter in der Praxis lesefreundlich gestaltet und was hat es für Folgen, wenn sich eine Überschrift nicht ausreichend vom Lesetext abhebt?Imke Mühlenfeld stellt in ihrem Vortrag den Einsatz von typografischen Mitteln in der Didaktik dar und erläutert dabei, wie die Gestaltung von Lehrtexten die Orientierung und somit das Verständnis von Schüler*innen unterstützen kann.